Das ist der Ortsverein Stockelsdorf

Seit mehr als 150 Jahren wird im Zeichen des Roten Kreuzes weltweit in Not Geratenen geholfen. Vor Ort in Stockelsdorf engagiert sich das Rote Kreuz auch schon seit über 100 Jahren aus Liebe zum Menschen. Heute ist der DRK-Ortsverein Stockelsdorf der größte Ortsverein im Kreisverband Ostholstein.

Das DRK Stockelsdorf in Zahlen

  • Fördernde Mitglieder: 611
  • Aktive Bereitschaft: 23
  • Jugendrotkreuz: Neuaufbau geplant
  • Dienststunden pro Jahr: mehr als 3.000

Die Geschichte unseres Vereines

Am 10.02.1910 wurde der vaterländische Frauenverein als Vorläufer des Deutschen Roten Kreuzes mit 25 Mitgliedern gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahre 1947 wurde das Deutsche Rote Kreuz in Stockelsdorf erneut ins Leben gerufen und neu aufgebaut. Zum damaligen Zeitpunkt hatte das Rote Kreuz 15 aktive Mitglieder. Zum Vorsitzenden wurde seinerzeit der in Stockelsdorf wohnhaft gewesene DRK Kreisbereitschaftsführer Hans Grabner gewählt. In den späteren Jahren folgten ihm als Vorsitzende Dr. Jürgen Vietig, Karl Holst, Dr. Bernhard Hermann, Johannes Grevsen, Dr. Helwig Hooß, Gemeindeschwester Arnhild Hoffmann, Johannes Grevsen, Karl Haffke, Friedrich-Ernst Upahl, Dirk Kubat und Dr. Michael Kretschmer. Seit 2012 ist Björn Lüth Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Stockelsdorf. Daneben ist im Ortsverein schon seit 1927 eine Sanitätskolonne nachgewiesen. Im Jahre 1957 folgte dann ein Notlazarettzug zum zivilen Bevölkerungsschutz, der 1970 auf Grund von Änderungen im Zivilschutz zerfallen ist. Diese Aktivitäten wurden dann durch eine gemischte Bereitschaft fortgesetzt, die noch heute in Stockelsdorf präsent ist. Dabei sind die Aufgaben der Bereitschaft äußerst vielfältig: vom Sanitätsdienst über Betreuungsdienste bis hin zu regelmäßigen Blutspendeterminen reicht diese Palette. Die Bereitschaft des DRK Stockelsdorf wirkt in der 1. Sanitätsgruppe Transport im Katastrophenschutz des Kreises Ostholstein mit. Seit ihrem Bestehen hat die Bereitschaft des DRK Stockelsdorf schon zahlreiche unterschiedliche Treffpunkte gehabt. Zunächst traf man sich in der Villa Jebsen, anschließend in einem mit viel Eigenleistung renovierten Raum des Stockelsdorfer Herrenhauses. Nachdem dieses durch Aus- und Übersiedler belegt worden war, kehrte man in die Villa Jebsen zurück. Es folgte eine kurze Zeit im Falkenheim und nach einigen erneuten Treffen in der Villa Jebsen durften wir den Schulungsraum der freiwilligen Feuerwehr Stockelsdorf nutzen. Die Bereitschaft war also von Beginn an über viele Jahre im zwei-wöchentlichen Rhythmus Gast in fremden Räumlichkeiten. Eine ähnliche Situation gab es auch beim Lager, das, nachdem das Herrenhaus zur Sanierung und die Schlicht-Wohnung zum Abriss geräumt werden mussten, in zwei Garagen im Industriegebiet untergebracht war. Die im Oktober 2004 bezogene DRK-Unterkunft im Bäckergang hat hier endlich Abhilfe geschaffen. Der neue Schulungsraum und die großzügige Fahrzeughalle ermöglichen nun endlich das lang ersehnte effektive Arbeiten. Dank einer großzügigen Spende der Friedrich Bluhme und Else Jebsen Stiftung konnte im Dezember 2018 ein neues Fahrzeug vom Typ Mercedes Benz Sprinter angeschafft werden. Zusammen mit einem Anhänger und einer Feldküche ist dieses die Basis für die Mobilität der Gemeinschaften im Ortsverein Stockelsdorf. Daneben steht der Bereitschaft ein Krankentransportwagen mit vier Tragen Typ VW Crafter sowie ein Mehrzweckfahrzeug Betreuung aus dem Katastrophenschutz des Kreises Ostholstein zur Verfügung.
Ab Ende des 19. Jahrhunderts gehörten die Fahrtragen zur Grundausstattung der Sanitätskolonnen. Sie wurden von zwei Heilgehilfen geschoben bzw. gezogen. Das Verdeck schützte den Patienten vor Witterung und neugierigen Blicken, erschwerte aber auch die Betreuung beim Transport, der zu Fuß oft über weite Strecken erfolgte. Die als "Handmarie" bekannte Kranken- und Verletztentrage wurde im zivilen und militärischen Sanitätsdienst bis etwa zum Ende des 1. Weltkrieges eingesetzt.

Die Stockelsdorfer Fahrtrage befindet sich als Dauerleihgabe im Rotkreuzmuseum Pinneberg, diese Beschreibung stammt von dort.

DRK Kreisverband Pinneberg e.V.
Museum für Rotkreuzgeschichte
Rehmen 89
25421 Pinneberg
Mit Erbsensuppe fing alles an... Klar, wenn man an das Deutsche Rote Kreuz und Verpflegung denkt, fallen einem Kaffee und Kuchen oder Erbsensuppe ein. So ist das vom Grundsatz her auch bei uns in der Betreuungsgruppe des Deutschen Roten Kreuzes im Ortsverein Stockelsdorf. In den Anfangszeiten wurde die Erbsensuppe mühevoll in großen Töpfen auf gasbetriebenen Hockerkochern zubereitet. In Anschluss an diese lange zurückliegenden Zeiten wurde dann beim DRK Lübeck immer für anstehende Verpflegungseinsätze eine kleine Feldküche ausgeliehen. Damit ging alles schneller und war nicht mehr so mühevoll. Zu unserer Unterstützung haben wir dann auch gleich die damalige Leiterin des Betreuungszuges Lübeck, Gisela Krellenberg mit ausgeliehen. Die Mitglieder unserer aktiven Bereitschaft trafen sich zum Kartoffelschälen, Erbsen einweichen, Fleisch schneiden und zum Kochen und Klönen. Die Ergebnisse des Kochens wurden immer besser, so das man sich auch an anderen Gerichten wie Gemüse- und Gulaschsuppe herantraute. Außerdem wurde die Nachfrage an Verpflegungseinsätzen immer größer und man beschloss dann im Jahre 1996 ein eigenes Kochmodul für den Ortsverein zu kaufen. Die Finanzierung dieses Kochmoduls unterstützte der DRK-Kreisverband Ostholstein. Die Kochkünste der Betreuungsgruppe sprachen sich immer weiter herum. So kamen Anfragen von anderen Vereinen in der Großgemeinde, der Feuerwehr, dem DRK-Kreisverband für Kreis- und Landeswettbewerbe, für Jugendfreizeit und auch vom Kirchentag. Im Jahre 2001 wurde dann die kleine Feldküche aus Lübeck zu einem Schnäppchenpreis gekauft und ging damit ins Eigentum des DRK-Ortsvereins Stockelsdorf über. Inzwischen wurde sie grundlegend überholt und hat eine neue Lackierung erhalten. Selbstverständlich sind alle Mitwirkenden in der Betreuungsgruppe über die neuesten Hygienevorschriften belehrt. Diese Belehrung wird auch jährlich wiederholt und dokumentiert.

Zusammenarbeit mit den Feuerwehren

Die Zusammenarbeit mit den Wehren in Stockelsdorf erfolgt in allen Altersstufen und hat eine lange Tradition. Begonnen hat alles in gemeinsamen Ferienlagern von Jugendrotkreuz und Jugendfeuerwehr. Auch bei zahlreichen Übungen und in der Ausbildung arbeiten die Helfer Seite an Seite. Das DRK hilft bei Übungen durch eigene Sanitäter, stellt bei Feuerwehrübungen aber auch häufig die Verletztendarsteller und schminkt diese täuschend echt. Im Ernstfall ist die Rotkreuz-Bereitschaft zur Stelle, wenn es bei Einsätzen der Feuerwehr in der Großgemeinde um die Verpflegung der Wehrleute geht oder in Stockelsdorf Bürger evakuiert und untergebracht werden müssen. Eine Alarmierung erfolgt hierbei zentral über die Leitstelle in Eutin per Funkmeldeempfänger. Auslöser für dieses Verfahren war seinerzeit der Großbrand im Dänischen Bettenlager, bei dem die Wehren stundenlang gegen die Flammen ankämpften. Inzwischen hat sich diese Zusammenarbeit schon bei unzähligen gemeinsamen Einsätzen bewährt. Beispielhaft für diese Kooperation stehen:
  • Lager-Brand bei Knauf
  • Hochwasser- und Pumpeinsätze nach Starkregenfällen
  • Evakuierung nach Gasleck in der Dorfstraße
  • Brand im Gewerbegebiet am Funkturm
  • Gefahrguteinsatz im Logistikzentrum Gleschendorf
  • Zahlreiche Übungen der Feuerwehren
Der DRK-Ortsverein Stockelsdorf erhielt 2017 als erster Verein in Ostholstein die Auszeichnung "Partner der Feuerwehr" des Landesfeuerwehrverbandes Schleswig-Holstein.

Mitwirkung im Katastrophenschutz

Die Bereitschaft des Stockelsdorfer DRK wirkt seit 2013 im Katastrophenschutz des Kreises Ostholstein als 3. Betreuungsgruppe OH mit. Schon nach wenigen Monaten kam es im Juni zu einem ersten Einsatz beim Elbe-Hochwasser 2013 in Lauenburg. Zusammen mit den Kameraden aus Göhl wurde eine gemeinsame Ostholsteiner Betreuungsgruppe gestellt, um eine Woche lang die dort im Einsatz befindlichen Helfer von THW, Feuerwehr, DLRG und Wasserwacht zu versorgen.